Minimumgesetz

Aus GartenWiki
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Das Minimumgesetz sagt aus, dass derjenige Wachstumsfaktor mit der geringsten Bedarfsdeckung (Minimum), das gesamte erreichbare Pflanzenwachstum beschränkt. Es gehört zu den Wachstums- und Ertragsgesetzen der Pflanzenernährung.

Gesetz vom Minimum

Beim Minimumgesetz werden alle für das Pflanzenwachstum benötigten Faktoren betrachtet. Dies können unter anderem sein:

Wenn die Pflanze bei einem dieser Faktoren einen Mangel hat, also weniger bekommt als sie zum Wachstum benötigt, beschränkt dieser Mangel das Wachstum. Wenn mehrere Faktoren unterhalb des Optimums liegen, beschränkt der Faktor, der den Pflanzenbedarf am wenigsten deckt (Minimum) das erreichbare Wachstum.

Betrachtet werden dabei jedoch keine absoluten Werte, sondern Verhältnisse. Wenn vom benötigten Stickstoff nur 70% verfügbar sind, von einem benötigten Spurenelement aber sogar nur 30%, begrenzt das Spurenelement das mögliche Wachstum vollkommen unabhängig von den tatsächlichen Mengen der Stoffe. Das Minimumgesetz muss daher auch für jede Pflanzenart getrennt betrachtet werden, da die Pflanzenarten unterschiedliche Bedürfnisse haben.

Das Gesetz vom Minimum wurde 1855 vom Chemiker Justus von Liebig formuliert.

Das Minimumgesetz in der Praxis

Wenn das optimale Pflanzenwachstum erreicht werden soll, müssen alle Faktoren betrachtet werden. Eine Verbesserung eines einzelnen Faktors muss nicht zu einem Wachstumsplus führen.

So führt zum Beispiel an einer Pflanze, die durch Wassermangel schwach wächst, eine Stickstoffdüngung nicht zu einem verbesserten Wachstum. Benötigt eine Pflanze hingegen Stickstoff, führt eine Düngung nur solange zu besserem Wachstum, bis ein anderer Faktor zum Minimalfaktor wird und den Zuwachs wieder begrenzt. Das könnte zum Beispiel die Lichtmenge sein.

Will der Gärtner seine Erträge optimieren muss er für alle Wachstumsfaktoren den Bedarf seine Pflanzenart kennen, alle Faktoren untersuchen und das jeweilige Minimum verbessern. Andererseits kann unter eigentlich optimalen Bedingungen schon ein einzelner Mangel das Pflanzenwachstum einschränken.

Kritik und Überarbeitung

Das Minimumgesetz betrachtet alle Wachstumsfaktoren einzeln und Unabhängig voneinander. In der Praxis beeinflussen sie sich aber oft. Ein gutes Beispiel ist die Wassermenge, welche den Nährstofftransport beeinflusst. So kann eine erhöhte Wasserzufuhr das Wachstum verbessern, obwohl der Nährstoffmangel nicht grundlegend beseitigt wurde.

Daher erweiterte der Pflanzenbauwissenschaftler Georg Liebscher schon 1895 das Minimumgesetz zum Optimumgesetz.

Siehe auch

Angebote

Anzeige