Pflanzenmorphologie

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Die Morphologie beschreibt die Form und Struktur bei Pflanzen. Sie kann unterteilt werden in die Eidonomie als Lehre des Aussehens und Anatomie als Lehre der inneren Organe. Der Begriff Morphologie wurde von Goethe und Friedrich Burdach am Ende es 18ten Jahrhunderst geprägt und hat sich seitdem stetig weiterentwickelt.

Eidonomie / Aussehen

Die Eidonomie beschreibt das Aussehen von Pflanzen. Dabei bezieht sie sich auf die für Menschen sichtbaren Eigenschaften von Pflanzen (makroskopisch) und lässt vom Auge nicht erfassbare Eigenschaften (mikroskopisch) außen vor.

Es geht in der Eidonomie jedoch nicht nur um offensichtliches wie Farbe, Form und Größe der Pflanze, sondern vielmehr um Strukturen und Regelmäßigkeiten im Aufbaue von Pflanzen. Hierzu werden Pflanzenteile miteinander verglichen, ihre Funktion untersucht und ihre Entwicklung analysiert.

Ursprünglich basierte die Klassifizierung von Pflanzen in Gattung und Art vor allem auf äußeren, eidonomischen Merkmalen der untersuchten Pflanzen. Inzwischen verwenden Forscher aber hauptsächlich genetische Analysen, die Verwandtschaftsgrade auch unabhängig von zufälligen Ähnlichkeiten im Aussehen bestimmen können.

Grundorgane der Pflanzen

Grundorgane

Auch wenn die Vielfalt der Pflanzen riesig ist,sie teilweise sehr unterschiedlich aussehen und die verschiedensten Lebensräume bewohnen, so bestehen doch alle Pflanzen nur aus den gleichen drei Grundorganen:

  1. Wurzel
  2. Spross
  3. Blatt

Alle unterschiedlich wirkenden Teile von Pflanzen lassen sich auf diese drei Bausteine zurückführen. Sie sind durch Veränderungen aus den Grundorganen entstanden (Metamorphose). Die Funktion der Grundorgane kann sich dabei durch die Metamorphose geändert haben und muss für jede Ausprägung gesondert betrachtet werden.

Wurzeln

Die Wurzeln von Pflanzen wachsen aus der Sprossbasis heraus und verzweigen sich von dort aus. Das typische Wurzelwachstum unterscheidet sich dabei zwischen einkeimblättrigen und zweikeimblättrigen Pflanzen. Zweikeimblättrige bilden normalerweise eine Pfahlwurzel als Hauptwurzel aus, von der aus sich weitere Seitenwurzeln verzweigen. Einkeimblättrige hingegen bilden Büschelwurzeln, bei denen alle Wurzeln mehr oder weniger gleichstark sind und direkt aus der Sprossbasis entspringen.

Jede Wurzel kann dabei wiederum Wurzelhaare ausbilden, die der Nahrungsaufnahme dienen.

Spross

Der Spross ist sozusagen das Verbindungsstück oder das Zentrum der Pflanze. Deutlich sichtbar ist er bei Bäumen als Stamm oder als Stängel bei vielen Stauden. Jedoch haben auch Pflanzen ohne sichtbaren Stängel eine Sprossachse. Bei rosettenförmigen Pflanzen wie dem Löwenzahn ist die Sprossachse stark verkürzt und bildet nur als Schaft den Übergang zwischen Wurzeln und Blättern.

Zu den Hauptaufgaben des Sprosses gehört, neben dem Zusammenhalten von Wurzeln, Blättern und Blüten, der Transport von Nährstoffen

Unterteilt ist der Spross in Nodien.

Blätter

Blätter kommen nicht nur als normalen Laubblätter daher, wie sie ein Kind beschreiben würde, sondern können verschiedene Ausformungen von nadelförmig bis fiederig haben.

Normale Blätter erfüllen drei Aufgaben:

  1. Photosynthese
  2. Gasaustausch / Atmung
  3. Verdungstung / Transpiration

Metamorphosen

Metamorphosen sind evolutionäre Veränderungen der Grundorgane, die ihr Aussehen und ihre Funktion an sich ändernde Lebensbedingungen anpassen.

Ein naheliegendes Beispiel für eine Metamorphose ist ein Blütenblatt, dass nicht mehr der Ernährung der Pflanze dient wie ein normales Blatt, sondern Insekten für die Bestäubung anlocken soll.

Wichtig ist, dass man vom Aussehen und der Funktion eines Organs nicht auf das Grundorgan schließen kann, aus dem es entstanden ist. So kann ein unterirdisches Speicherorgan eine Blattmetamorphose sein (Zwiebel), aus einem Sprossteil enstanden sein (Kartoffel) oder eine Veränderung der Wurzel darstellen (Karotte).

Siehe auch: Hauptartikel Metamorphosen

Anatomie/ Innerer Aufbau

Zellanatomie
Blattanatomie

Die Anatomie beschreibt den inneren Aufbau der Pflanze. Häufig handelt es sich hierbei um kleine und kleinste Bestandteile, die mit dem bloßen Augen nicht erkennbar sind (mikroskopisch). Spricht man speziell von der Pflanzenanatomie, dann wird sie auch als Phytotomie bezeichnet um sie von der Zootomie, also dem Aufbau von Tieren abzugrenzen.

Aufbau der Zelle

Wie jedes Lebewesen sind auch Pflanzen aus Zellen aufgebaut. Bei Pflanzen sind die Zellen von einer festen Zellwand aus Cellulose umgeben, was sie von tierischen Zellen deutlich unterscheidet. Außerdem haben Pflanzen Chloroplasten, also kleine Chlorophyllkörner, welche die Photosynthese ermöglichen. Wie alle Lebewesen haben auch Pflanzen Mitochondrien als Kraftwerke der Zellen und Zellkerne als Träger der Erbinformation.

Blattaufbau

Blätter werden von eine Haut, der Epidermis, umschlossen und zusammengehalten, welche von einer zusätzlichen Schutzschicht (Kutikula) überzogen sein kann.

Die Epidermis ist an Spaltöffnungen (Stomata) geöffnet welche in das Schwammgewebe führen und den Gasaustausch ermöglichen. Nur so kann die Pflanze Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen, welches sie für die Photosynthese benötigt. Diese findet vor allem im Palisadengewebe statt: Senkrecht stehende Zellen mit hohem Blattgrünanteil fangen das Sonnenlicht ein und ermöglichen so die Energieaufnahme der Pflanzen.

Siehe auch

Weblinks

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